Beschimpfte Jäger machen Gesprächsangebot

Nach Plakat-Aktion bieten Jäger Diskussion über Lebendfallen an

Bönningstedt. „Fiese Tierfalle 700 m rechts“ - in blutroten Buchstaben prangt der Hinweis auf einem schwarzen Banner, das in Winzeldorf/Bönningstedt an einem Zaun auf Privatgelände von anonymen Personen aufgehängt worden war. Ein Stückchen weiter war ein zweiter Hinweis zu lesen: „Falle 50 m“. Schon länger haben die Jäger in Bönningstedt unter derartigen Aktionen zu leiden. Thorsten Arlt und Kai Fleßner machen den Aktionisten jetzt ein Angebot: „Kommen Sie doch mal aus der Anonymität heraus und stellen Sie sich einer sachlichen Diskussion! Wir sind dazu gern bereit.“

Immer wieder nervten Unbekannte die Jäger in Winzeldorf, die vor drei Jahren eine Lebendfangfalle aufgestellt hatten. „Die Betonrohrfalle ist nach EU-Recht zertifiziert, bei der  Prüfstelle des Landes Schleswig-Holstein eingetragen und sie wird täglich mehrmals von uns kontrolliert“, stellt Thorsten Arlt klar. Eventuell gefangene Katzen würden natürlich sofort frei gelassen. Deshalb seien Beschimpfungen wie „fiese“ auch an der Realität vorbei.

Es ist Raubwild, auf das es die Jäger abgesehen haben. „Da unser Raubwild überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv ist, gestaltet sich die Bejagung mit der Flinte schwierig und reicht alleine nicht aus“, so Arlt. Doch die Bejagung ist notwendig, denn sie dient insbesondere dem Schutz der Bodenbrüter.  „Haubenlerche, Kiebitz, Rotkehlchen und Nachtigall kommt das zugute. Der Fasan hat es durch Räuber ebenfalls sehr schwer. Kibitze, früher sehr häufig anzutreffen, sind extrem selten geworden“, berichtet der Jäger. Insbesondere die Bejagung der invasiven Arten Marderhund und Waschbär sei wichtig und werde auch vom NABU gefordert.

Diese Zusammenhänge haben den oder die Bönningstedter Fallengegner bislang ganz offensichtlich nicht beeindruckt. „Im vergangenen Jahr wurde die Falle einmal unbrauchbar gemacht, ein anderes Mal zerstört. Einmal wurde gegen uns Anzeige erstattet, angeblich habe sich eine Katze in oder an der Falle verletzt. Die Polizei hat ermittelt - natürlich ohne Ergebnis. Eine Verletzung von Tieren ist bauartbedingt ausgeschlossen. Wer die Anzeige erstattet hat, wollte die Polizei nicht mitteilen“, so Kai Fleßner.

Deshalb rufen die Jäger jetzt öffentlich zum Diskurs auf.

Das Plakat

Thorsten Arlt und Kai Fleßner und das Plakat des Anstoßes – die Jäger wünschen sich den Austausch von Argumenten statt von Parolen.

Veröffentlichung honorarfrei, Beleg erbeten

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

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