Augen auf beim Wildfleischkauf!

Nicht alles, was als „wild“ gilt, ist es auch

Pinneberg Die Angebote von manchen Supermärkten und Großhändlern klingen preislich verlockend: Wildschwein-Rücken unter 13 Euro pro Kilo, Fasanenbrustfilet fpr unter 15 Euro. Bei Fleischern und Lebensmittelhändlern aus der Region werden erheblich höhere, teils doppelte Preise dafür aufgerufen. Das hat seinen Grund: Die günstigen Wildschweise kommen womöglich gar nicht aus dem Jagdbetrieb, sondern sind Zuchttiere – ähnlich wie jene aus der normalen Hausschweinhaltung. Das haben Recherchen der Kreisjägerschaft Pinneberg ergeben.

Nach direkter Anfrage bei einem Handelsunternehmen, wie es denn zu den unfassbar günstigen Preisen kommen könne, wurde eingeräumt, dass es sich bei den Wildschweinen nicht um in freier Wildbahn erlegte Tiere handelt. Da keine direkte Kennzeichnungspflicht bezüglich Wildbret besteht, sondern nur das Herkunftsland und das Fleischstück benannt werden muss, kann beim Konsumenten allein durch den Tiernamen „Wildschein“ ein falscher Eindruck erweckt werden, dass es aus regulärer Jagd stammt.

„Wir können nicht mit Gewissheit sagen, dass diese Zuchttiere ohne Antibiotika aufwachsen oder frei von anderen Problemen aus der Masssentierthaltung sind. Wir können nur darauf hinweisen, dass Wildfleisch aus der Nachbarschaft ein wertvolles, nachhaltiges Lebensmittel ist“, so Hans Wörmcke, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Pinneberg. Wildtiere aus dem Kreis Pinneberg wachsen wie man es voraussetzen kann in freier Natur auf, ohne Verabreichung von Medikamenten, ohne Gatter, ohne Stress beim Schlachten. Im Regelfall nehmen die Wildtiere beim Erlegen noch nicht einmal mehr den Schuss des Jägers wahr.

Garantiert „echtes“ Wildbret aus der Region gibt es bei mehreren Verkaufsstellen, die durch Mitglieder der Kreisjägerschaft Pinneberg beliefert werden:

• der Hofladen der Familie Hachmann in Bokel (Kontakt: www.hofhachmannbokel.de, 0172 80 75 419).

• der Hofladen von Philip Deskau in Appen (Kontakt: www.landwirtschaft-deskau.de , 04101-555 8000 ) zu finden.

• der Laden von Johann Schmidt in Klein Nordende (Kontakt: 04121 5791999)

• der Hofladen von Henner Aue in Klein Nordende (Kontakt: www.hof-aue.de , 04121 93 295).

Ob als Braten, Gulasch oder zu Würsten und Pasteten verarbeitet – Wildfleisch ist ein wertvolles Lebensmittel, das immer beliebter wird. Viele Rezepte haben die Jägerinnen und Jäger unter www.wild-auf-wild.de zusammengestellt. Die Kreisjägerschaft Pinneberg wünscht: „Guten Appetit!“

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

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