Der Aufwärtstrend der Kreisjägerschaft geht weiter

Mitgliederzahlen steigen, wichtige Projekte kommen voran

Pinneberg/Ellerhoop. Die Kreisjägerschaft Pinneberg hat den Mitgliederrekord aus dem Vorjahr erneut nach oben geschoben. Die Zahl der organisierten Jägerinnen und Jäger stieg von 1453 auf 1484 Personen – damit wächst die Bedeutung des wichtigen Naturschutzverbandes im Kreis Pinneberg weiter. Es war nicht die einzige positive Nachricht, die Vorsitzender Hans Wörmcke mehr als 100 anwesenden Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung im Gartenbauzentrum Thiensen mitteilen konnte. Dabei waren einmal mehr Gästen aus Politik, Verwaltung und des Bauernverbandes.

Eine besonders frohe Botschaft des Vorsitzenden: Der Umgestaltung des Schießstandes in Heede steht nichts mehr im Wege. Die Baugenehmigungen seien erteilt, noch im April können die Arbeiten beginnen, die unter anderem neue, eingehauste Schießbahnen und ein neues Vereinsheim umfassen.

Eine wichtige Verbesserung in diesem Zusammenhang, die Entfernung der Bleischrote, scheitere bislang allerdings an der Kreisverwaltung. Wörmcke: „Zwar haben Gutachten eindeutig belegt, dass die Blei-Munitionsreste auf den Schießbahnen keine Gefahr für die Umwelt bedeuten. Trotzdem ist das immer wieder ein Thema von Kritikern. Wir sind freiwillig, ohne gesetzliche Verpflichtung bereit, diese Reste zu entfernen. Dafür benötigen wir aber von der Kreisverwaltung verbindliche Zusagen, dass das Sanierungsergebnis dann auch für die Zukunft Gültigkeit hat und nicht immer weiter Nachforderungen gestellt werden. Wenn wir schon diesen finanziellen Kraftakt, geschätzte 120 Tonnen Blei zu entsorgen, freiwillig durchführen, wollen wir nicht ins Ungewisse hinein sanieren.“ Der Vorsitzende kündigte deshalb weitere Gespräche mit der Kreisverwaltung an.

Eine vertiefte Diskussion soll auch mit der Landesstiftung Naturschutz angeschoben werden. Auf Initiative der Kreisjägerschaft gab es ein erstes Gespräch mit Dr. Juliane Rumpf, der ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden, über Probleme, die darin begründet sind, dass die Stiftung auf ihren immer umfangreicher werdenden Eigenjagd-Flächen mit der Jagd auf Prädatoren nach Auffassung der Jäger zu zaghaft sei, was deren Ausbreitung auf diesen und benachbarten Flächen begünstige. Das wiederum bedeute höchste Gefahr für die Bestände von Niederwild und insbesondere Bodenbrütern. Auch die Bejagung der sich explosionsartig vermehrenden Nutria soll in weiteren Gesprächen mit der Stiftung und anderen Behörden auf den Tisch kommen. Nutria nicht zu bejagen bedeutet, aufgrund deren grabender Aktivitäten an Hochwasserschutzeinrichtungen, eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit.

In vielen weitere Bereichen der Kreisjägerschaft läuft es rund. Die Obleute fürs Schießwesen, fürs Jagdhornblasen, für Naturschutz und Begrünung, fürs Hundewesen, für Wildtiererfassung, für Kinder- und Jugendarbeit sowie für das „Elbmarschenhaus“ konnten von vielen Erfolgen in ihrer Arbeit berichten,

Das machte auch auf die Ehrengäste Eindruck. Elke Schreiber, die stellvertretende Kreispräsidentin (SPD), die stellvertretende Landtagspräsidentin Beate Raudies (SPD) und Volkher Steinhaus, Fraktionschef der AfD im Kreistag, fanden freundlich-lobende Worte für die Jägerinnen und Jäger, Martin Balasus, Bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, zeigte sich begeistert von der Jäger-Initiative, Schulen und Kitas mit Material für Erforschung der Natur auszustatten und der CDU-Bundestagsabgeordnete Daniel Kölbl versprach, die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht zu unterstützen. Lars Kuhlmann, Vorsitzender des Kreisbauernverbands Pinneberg, lobte einmal mehr die gute Zusammenarbeit in vielen Bereichen.

Unterstützung zugesagt:
Der Bundestagsabgeordnete Daniel Kölbl (links) steht nicht nur in Hinblick auf die Problematik der Ausbreitung der Wölfe in Deutschland an der Seite des KJSVorsitzenden Hans Wörmcke.

Bundestagsabgeordnete Daniel Kölbl und Hans Wörmcke

Gemeinschaftsauftritt:
Alle Jagdhornbläsergruppen der Kreisjägerschaft waren beteiligt, als es galt die Jahresstrecken zu verblasen.

Jagdhornbläser

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

Text als PDF-Datei und Fotos zum Artikel

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