Fischotter im Elbmarschenhaus

Familie Plöhn spendet Präparat an die Kreisjägerschaft

Haseldorf „Wir wissen über Fischotter überraschend wenig dafür, dass sie eine heimische Tierart sind“, sagte Hans-Albrecht Hewicker, Obmann für Wildtiererfassung der Kreisjägerschaft Pinneberg, bei der Übergabe des neuen Präparats für das Jägerzimmer im Elbmarschenhaus. Zukünftig können die Besucher dort einen Fischotter bewundern, der von Andreas Plöhn gespendet wurde. „Ein Fischotter-Präparat ist eine echte Seltenheit. Damit hatten wir eigentlich erst in einigen Jahren gerechnet“, sagte Maren Cordts aus dem Jägerteam des Elbmarschenhauses.

„Mein Sohn war morgens mit dem Auto unterwegs und kam aufgeregt am Hof an“, erinnerte sich Jäger und Landwirt Plöhn aus Hingstheide. „Er glaubte, er habe einen Fischotter überfahren. Wir waren uns nicht sicher, da wir noch nie einen gesehen haben.“ Beide recherchierten im Internet und nahmen Kontakt zu Hewicker auf. „Mein ehemaliger Ausbilder konnte sofort weiterhelfen“, so Plöhn. Tierpräperator Gerd Reinstrom nahm sich des Tiers an. „Der Schädel war stark beschädigt. Daher musste dieser rekonstruiert werden“, erläuterte Reinstrom. „Das Tier hat zum Glück nicht gelitten. Wir haben häufig den Fall, dass angefahrene Tiere in den Wald flüchten und elendig verenden. Das war hier zum Glück für uns und letztlich für das Tier, das nicht leiden musste, anders“, erläuterte Hewicker. Nach wochenlanger Arbeit wurde das Präparat nun an die Kreisjägerschaft übergeben.

„Bei der europaweiten Fischottererhebung im Jahr 2009 haben wir in Bokel erstmals einen Fischotter bestätigen können. Im vergangenen Jahr wurden Spuren an der Pinnau, der Krückau und der Wedeler Au entdeckt. Das zeigt, dass sich die Populationen erholen“, sagte Hewicker. Die Tiere, die oft für den Menschen verborgen leben, seien vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern und Dänemark nach Schleswig-Holstein gekommen. „Die Fischotter standen in Schleswig-Holstein unmittelbar vor der Ausrottung“, erläuterte Hewicker. Das Fell galt als wertvoller als Nerz. „Zum Glück wurden im richtigen Moment Schutzmaßnahmen ergriffen“, erläuterte Hewicker. Da Fischotter vor allem auf Sicht jagen, hätte die Verbesserung der Gewässerqualität und der damit verbundene Anstieg der Fischbestände gute Nahrungsbedingungen geboten. „Da besteht ein direkter Zusammenhang“, erläuterte Hewicker.

Der Otter ist da! Berit Kickel (von links), Maren Cordts aus dem Jägerteam des Elbmarschenhauses, Hans-Albrecht Hewicker, Obmann für Wildtiererfassung der Kreisjägerschaft Pinneberg, Spender Andreas Plöhn, Tierpräparator Gerd Reinstrom, Dr. Helmut Fricke sowie Heinz Hansen aus dem Jägerteam des Elbmarschenhauses sind stolz auf das neue Ausstellungtier.

Veröffentlichung honorarfrei, Beleg erbeten

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

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