Jagd als Familien-Erlebnis
Die Leidenschaft für die Natur verbindet Deborah, Julia, Susanne und Jens Hackländer
Bokholt-Hanredder. Die eine Familie verbringt ihr Wochenende auf dem Campingplatz. Die andere erholt sich vielleicht im Garten oder beim Segeln oder hat gemeinsam Freude im Museum oder Freizeitpark. Familie Hackländer aus Bokholt-Hanredder verbindet eine Freizeitbeschäftigung, die im Allgemeinen wohl eher weniger als Familien-Vergnügen angesehen wird: die Jagd. Die Hackländers sind begeistert: „Es ist wunderschön!“
Für Deborah (14), Julia (17), Susanne (48) und Jens (63) Hackländer ist die Jagd keine exotische oder gar elitäre Angelegenheit. Sie gehört für sie zu einem erfüllten Leben einfach dazu; jedenfalls zu einem Leben, das nicht wie bei vielen anderen Menschen fern und oft entfremdet von der Natur in (Groß-)Städten abläuft.
Familie Hackländer ist in das naturverbundene Leben hineingewachsen. Beide Opas von Deborah und Julia sind Jäger. Gemeinsam mit Opa Hans und den Eltern sind sie schon im Alter von drei Wochen mit ins Revier genommen worden – frische Waldluft ist schließlich gesund! Die Mädchen wuchsen, die Eltern, Opa Hans und Opa Klaus, der Förster, erklärten Bäume und Spuren und beobachteten gemeinsam mit den Mädchen die Tiere, das Geschehen im Wechsel der Jahreszeiten, den Kreislauf der Natur. Kein Wunder also, dass Julia ihre Jägerprüfung auch nach einem Kompakt-Kursus vergleichsweise locker bestand und Deborah ihrer im Sommer gelassen entgegensieht.
Wenn Deborah und Julia mit ihren Eltern und natürlich den Jagdhunden Jim und Theo in ihr Revier bei Kasseedorf fahren, ist das immer ein bisschen wie Abenteuerurlaub – auch dann, wenn das Gewehr gar nicht zum Einsatz kommt. Nachts unter freiem Himmel durch den Wald pirschen, seine feinen Geräusche und Bewegungen wahrnehmen, die vielleicht nicht gleich zugeordnet werden können – harmloser Dachs oder dreistes Wildschwein? – das ist spannend. „Die Verbindung zur Natur ist intensiv. Wenn man gemeinsam ein Tier beobachtet, gemeinsam Zäune setzt und auch gemeinsam ein Stück
ist, was einer von uns erlegt hat – das schweißt eine Familie zusammen“, so Susanne Hackländer. Sie kann nachvollziehen, dass Menschen erst einmal skeptisch sind, wenn sie den Begriff „Jagd“ hören. „Aber wer mal bei uns dabei war und alles ein bisschen näher kennen gelernt hat, dessen Klischee gerät dann doch ein bisschen ins Wanken.“
Diese Erfahrung hat zumindest Julia gemacht. Auf dem Schulhof kommt das Thema zur Sprache und nicht immer konfliktfrei, denn, es gibt auch Vegetarierinnen unter den Klassenkameradinnen. „Aber bis jetzt ist das immer sachlich abgelaufen. Ich versuche dann zu erläutern, was Jäger so alles für Tier- und Naturschutz tun. Viele wissen gar nichts davon“, sagt die junge Jägerin, „einige kann man vom Sinn der Jagd überzeugen, andere nicht. Wichtig ist, dass man sich gegenseitig respektiert.“
Respekt – das ist für die vier Hackländers selbstverständlich, wenn es um das Erlegen von Wild geht. Susanne Hackländer: „Ja, ich gebe zu, ich jage gern und ich esse auch gern Wild. Wenn wir ein Stück erlegt haben, wissen wir: Es hat mit Sicherheit ein schöneres Leben gehabt, als so manches Stück Schlachtvieh.“ Und der gemeinsame Sonntagsbraten von einem Stück Wild, das ein Mitglied der Familie erlegt hat, ist dann das abschließende Kapitel beim Familien-Erlebnis Jagd.
Wer weitere Informationen wünscht oder auch direkt mal einen Jäger oder eine Jägerin kennenlernen möchte, um die vielfältigen Aspekte besser kennenzulernen, schreibt eine Mail an kjs-pinneberg.de
Bildunterschrift:
Eine Familie – eine Leidenschaft: Jens, Deborah, Susanne und Julia Hackländer mit ihren Jagdhunden, den Beagles Jim und Theo
Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie und den Natur- und Artenschutz ein.