Jubiläum: 90 Jahre Rotwildring Hasselbusch

Hegegemeinschaft aus 25 Revieren kümmert sich um Fortbestand

Es ist eine Institution, die Vorbildcharakter für ganz Deutschland hatte und hat, sie ist ein Beispiel dafür, wie Jägerinnen und Jäger, Förster, Landwirte und Revierpächter über politische und Verwaltungsgrenzen hinweg Wild und Natur schützen. Die Rede ist vom „Rotwildring Hasselbusch“, der nun sein 90jähriges Bestehen gefeiert hat. Er ist damit die zweitälteste Hegegemeinmschaft in der Republik.

Bei einer glanzvollen Feier im Lokal „Heeder Damm“ konnte Hegegemeinschaftsvorsitznder Markus Musser rund 100 Gäste begrüßen – darunter zahlreiche Prominenz. So kam Harm Humburg als Vorsitzender der Rotwildhegegemeinschaft Bayrische Rhön zum Gratulieren. Anne Benett-Sturies, Staatssekretärin im Kieler Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz wurde von der Festgemeinde ebenso herzlich willkommen geheißen wie Wolfgang Heins, der Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein.

Den Festvortrag hielt der Ehrenvorsitzende des Rotwildring Hasselbusch, Hans-Albrecht Hewicker, der viel Spannendes zur Historie und den aktuellen Entwicklungen beim Rotwild präsentierte.

„ Cervus elaphus“, der Rothirsch, ist nicht nur die größte, freilebende heimische Wildart, sondern sie braucht bekanntermaßen viel Platz zum Leben. Weil es mit zunehmender Intensivierung der Landwirtschaft, Besiedlung und Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrstrassen dem Wild immer mehr erschwert wurde zu wandern und jeder der gerade mal Jagdrecht auf seinen Äckern und Wiesen hatte, die Gelegenheit zum Schuss, nutzte, ging der Bestand der Tiere dramatisch zurück.

Oberförster Hollander, Leiter des Forstamtes Rantzau von 1926 bis 1946 ergriff deshalb die Initiative, zur Rettung des Rotwildbestandes den „Rotwildring Hasselbusch“ zu gründen. Er brachte damals mit Hilfe des Pinneberger Landrats Duvigneau die Jagdausübungsberechtigten von anfangs sieben Revieren zusammen, um die Hege und Bejagung des Rotwildes nach gemeinsamer Abstimmung zu planen und durchzuführen.

Auf einer Fläche von rund 25.000 Hektar zwischen Kaltenkirchen, Horst, Bad Bramstedt und Barmstedt wird heute das Rotwild, das einzeln oder in kleinen Rudeln über die Reviergrenzen hinweg unterwegs ist, beobachtet und wildtiergerecht bejagt. Insgesamt leben in dem Bereich rund 150 Tiere, von denen pro Jahr etwa 50 entnommen werden. Die Jagd erfolgt anhand der Richtlinien des Landes Schleswig-Holstein, die sich an natürlichen Prozessen orientiert. Daher werden meist Kälber oder einjährige Tiere erlegt und das wertvolle Fleisch vermarktet. Die mächtigen ausgewachsenen Hirsche mit ihren prächtigen Geweihen sind nur in geringer Anzahl in der Population vorhanden. Die Arbeit der Hegegemeinschaft begrenzt nicht nur zahlenmäßig den Bestand und verringert dadurch Schäden, die das Wild verursacht, sondern sorgt auch dafür, dass sich die stärksten und gesündesten Tiere entwickeln.

Die Zusammenarbeit in der Hegegemeinschaft ist durch Vertrauen und Kameradschaftlichkeit geprägtnd. Und das wurde nun gefeiert – mit deftigen Birnen, Bohnen und Speck, erfrischenden Getränken, einer von den Familien Kufner und Musser organisierten Tombola mit vielen Preisen – und noch mehr guter Laune.

Bilder aus vergangenen Tagen: Ehrenvorsitzender Hans-Albrecht Hewicker warf einen Blick  zurück.

Bilder aus vergangenen Tagen: Ehrenvorsitzender Hans-Albrecht Hewicker warf einen Blick zurück.

Grußworte aus Kiel: Staatssekretärin Anne Benett-Sturies überbrachte die Glückwünsch der  Landesregierung.

Grußworte aus Kiel: Staatssekretärin Anne Benett-Sturies überbrachte die Glückwünsch der Landesregierung.

Großer Andrang: Landesjagdpräsident Wolfgang Heins betonte vor der Versammlung die Bedeutung der  Gemeinschaft

Großer Andrang: Landesjagdpräsident Wolfgang Heins betonte vor der Versammlung die Bedeutung der Gemeinschaft

Gewinne, Gewinne, Gewinne: Eine Tombola rundete den Abend ab.

Gewinne, Gewinne, Gewinne: Eine Tombola rundete den Abend ab.

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

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