Mehr Mitglieder, mehr Projekte, mehr Zuversicht

Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Pinneberg

Pinneberg/Ellerhoop. Auch im Kreis Pinneberg spiegelt sich ein deutschlandweites Phänomen: Immer mehr Leute wollen Jägerinnen und Jäger werden. Die Mitgliederzahl der Kreisjägerschaft Pinneberg übersprang im vorigen Jahr mit 1427 Personen erstmals die 1400er-Marke. Im Rahmen seines Rechenschaftsberichtes präsentierte Vorsitzender Hans Wörmcke im Baumschulzentrum Ellerhoop-Thiensen dem rund 170 Personen starken Publikum diese Zahl nicht ohne Stolz. Während andere Vereine schrumpften, geht es bei den Jägern seit Jahren kontinuierlich bergauf.

Nach einer musikalischen Einstimmung durch Bläserinnen und Bläser aller Jagdhorngruppen hörten diese Botschaft nicht allein die Jägerinnen und Jäger, sondern auch Politikerinnen und Politiker der CDU, FDP, AFD und SPD samt der Landtagsabgeordneten Beate Raudies, der stellvertretende Landrat Manfred Kannenbäumer, Kreis-Naturschutzbeauftragter Rainer Naujox, Jan Hendrik Kuhlmann von der Waffenbehörde sowie Lars Kuhlmann, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes.

Das Geheimnis des Mitglieder-Erfolgs liegt zum einen am allgemeinen Trend zu Natur und zum anderen in der engagierten Arbeit der Jägerinnen und Jäger bei vielfältigen Projekten. Einige Schlaglichter: Verstärkt retten sie Rehkitze und andere Tiere per Drohnensuche vor der Wiesenmaat. Sie bilden Hunde derartig gut aus, dass es viele Anfragen von Hundehalterinnen und -haltern nach gemeinsamen Streifzügen durch die Reviere gibt. Die Jagdhornbläsergruppen im Kreis heimsen auf Landes- und Bundesebene zuverlässig Auszeichnungen ein. Mehr als 80 Hektar Blühflächen wurden in den vergangenen vier Jahren von den Jägerinnen und Jägern angelegt – mehr als von jedem anderen Naturschutzverband im Kreisgebiet. Hinzu kommt das Pflanzen von Knickgehözen und Obstbäumen. Im Elbmarschenhaus werden Touristen informiert. An einer Schule in Pinneberg hat Bernhard Schumacher, Obmann für Kinder- und Jugendarbeit eine wöchentlich laufende Wald- und Jagd-AG installiert.

Mit Optimismus startet die KJS deshalb in die Zukunft – und es gibt noch einen Grund. Die von der Gemeinde erlassene Veränderungssperre des Schießstandgeländes in Heede ist ausgelaufen und kann nicht verlängert werden, so dass Sanierung und Umbau des Standes nun mit entsprechenden Bauanträgen weiterlaufen können.

Diese Initiativen werden die Vorstandsmitglieder vorantreiben, die durch einstimmiges Votum der Versammlung einen starken Rückhalt bekamen. Das gilt für den Vorsitzenden Hans Wörmcke und seine Stellvertreter Dr. Christian Schadendorf und Olaf Tonner ebenso wie für Schriftführerin Simone Freyermuth und Schatzmeister Jens Duwe. Gleichfalls einstimmig verlief die Nachwahl von Dennis Knop zum Obmann für das Hundewesen sowie von Vieth-René Both zum Obmann für den Jagdschutz und auch sämtliche Delegierten.

Fach-Informationen zum Wechsel von Bleimunition auf umweltfreundlichere Materialien sind ein umfangreiches Thema. Deshalb riss Vorsitzender Wörmcke es auch nur an, verwies auf Internetadressen in seiner Präsentation, die hier in Teil 1 und Teil 2 heruntergeladen werden kann.

Außerdem hörten die Gäste den Streckenbericht des Kreisjägermeisters Wolfgang Heins. Besonders dabei: Mit 44 Exemplaren konnten nur halb so viele Wildschweine erlegt werden wie im Jahr zuvor – das ist die Folge der konsequenten Bejagung wegen der Afrikanischen Schweinepest. Erheblich stiegen die Zahlen bei Hasen von 800 auf 907. Auch bei den invasiven räuberischen Marderhunden wuchs die Zahl noch einmal von 569 auf 579 und mehr als verdoppelt hat sich die Anzahl der erlegten Nutrias von 162 auf 366. Diese Nagetiere breiten sich explosionsartig aus, setzen der Landwirtschaft zu und gefährden Deiche. Der komplette Streckenbericht ist in einer extra-Datei hier zu finden.

Hans-Albrecht Hewicker, der Obmann für Wildtiererfassung, hatte von Licht und Schatten zu berichten: Während es Elstern zunehmend schwerer haben, weil sie durch Rabenkrähen verdrängt werden, so dass nur noch 436 Paare im Kreisgebiet gezählt wurden, gibt es bei den Rebhühnern einen Hoffnungsschimmer. Waren die Vögel noch vor wenigen Jahren im Kreis fast ausgestorben, so wurden jetzt nach intensiven und aufwändigen Pflegemaßnahmen wie der Anlage von Blühwiesen wieder über 30 Brutpaare gezählt.

Und natürlich erhielten auch jene Jäger die Ehre, denen Ehre gebührte, und das waren:

Wolfgang Heins für 25 Jahre Amtsführung als Kreisjägermeister

Klaus Perthen für 25 Jahre Arbeit in der Prüfungskommission

Wolfgang Wagner für seine   Unterstützung der KJS vom ersten Tag an (1999) in diversen Positionen, 47 Jahre Mitglied im LJV

und Marco von Hellms für 30 Jahre Jagdhornblasen mit vielen Erfolgen, Treuenadel in Gold

Rund 150 Jägerinnen und Jäger beteiligten sich an der Versammlung

Hans Wörmcke, Vorsitzender der KJS Pinneberg, wertet das abgelaufene Jahr positiv und dankte allen Jägerinnen und Jägern für deren Einsatz.

Die „Kreisjägerschaft Bläser-Allstars“ - eine gemischte Formation aller Jagdhornbläsergruppen, der KJS begrüßte die Gäste und verblies auch die Strecke.

Vorsitzender Hans Wörmcke (von rechts) würdigte im Namen aller Jägerinnen und Jäger das Engagement von Klaus Perthen, Wolfgang Heins und Marco von Hellms. Auf dem Foto fehlt Wolfgang Wagner, der leider nicht zur Versammlung kommen konnte.

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

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