Viele Herausforderungen für die Kreisjägerschaft

Sinkende Niederwildpopulationen, Afrikanische Schweinepest, PrädatorenProblem, schwindendes Naturverständnis, Kritiker des Schießstands - aber Rückendeckung durch Verwaltung und Politik auf Jahreshauptversammlung

Pinneberg. „Wir freuen uns über die Unterstützung durch Landrat Oliver Stolz und viele Politiker. Es ist schön zu merken, dass wichtige Akteure in der Gesellschaft an konstruktiven Lösungen von Problemen in der Natur im allgemeinen und in der Kreisjägerschaft im besonderen interessiert sind.“ Diese Bilanz zog Hans Wörmcke, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Pinneberg nach der Jahreshauptversammlung im Gartenbauzentrum in Ellerhoop-Thiensen. Außer vom Landrat gab es auch vom Bundestagsabgeordneter Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD), den Kreistagsmitgliedern Heike Beukelmann (CDU) und Burkhard Schalhorn (Freie Wähler) sowie Landtagsabgeordnete Annabell Krämer (FDP) Rückenwind für die Positionen der Jäger.

Beispiel Wolf: Zustimmung für die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht. „Das heißt ja nicht, dass man ihn ausrotten will“, so der Bundestagsabgeordnete Rossmann, sondern vielmehr könnten leichter Diskussionen geführt werden, in welchen Fällen er jagdbar ist, falls Probleme auftreten wie mit den Schafsrissen.

Beispiel Schießstand Heede: „Die Jäger brauchen beste Übungsmöglichkeiten. Das Land hat deshalb Mittel bereitgestellt“, so Annabell Krämer. „Ausbildung muss sein. Seien Sie versichert, dass mein Haus, die geplante Erweiterung des Schießstandes unaufgeregt prüfen wird“, sagte der Landrat, nachdem er an „einige mehr oder weniger gut gelungene Zeitungsberichte“ erinnert hatte. Er habe den Eindruck, dass die Jäger „Überzeugungsarbeit, Offenheit, Sachlichkeit und Kompromissbereitschaft“ mitbrächten.

Der Landrat ließ Worte wie Balsam wirken: „Meine Damen und Herren, klipp und klar: Jäger erfüllen eine öffentliche Aufgabe ähnlich wie auch Rettungskräfte – Schmähkritik und noch Schlimmeres sind nicht hinnehmbar.“

Rund 100 der insgesamt 1288 KJS-Mitglieder waren zur Versammlung gekommen, um rund 60 Personen ist die Zahl gewachsen. Sie hörten von Vize-Kreisjägermeister Christian Schadendorf im Streckenbericht von alarmierend stark wachsenden Raubtierpopulationen, allein 317 Marderhunde sind in der vergangenen Saison geschossen worden im Vergleich zu 121 im Jahr zuvor. Andererseits geht der Abwärtstrend laut Wildtierkataster von Hans-Albrecht Hewicker bei anderen wichtigen Arten wie Rebhuhn, Elster und Baumfalke weiter, weil die insbesondere deren Lebensumfeld unter anderem durch das Insektensterben und die Raub-Arten schwieriger wird.

Laut Streckenbericht wächst auch die Zahl der Wildschweine weiterhin besorgniserregend. 148 wurden erlegt im Vergleich zu 88 im Jahr davor. „Und da wundert es uns doch sehr, dass von den Landesforsten eine komplette Jagdruhe und Juli für die ihre Flächen verfügt wurde. Das konterkariert unsere Anstrengungen, die gerade vor dem Hintergrund der Afrikanischen Schweinepest so wichtige Begrenzung der Bestände zu erreichen, so Hans Wörmcke.

Hundeausbildung, Schießwesen, Kassenbericht, Elbmarschenhaus-Aktivitäten, die Zunahme der Wilderei, die Bedrohung der Deiche durch Nutrias, die nachhaltige Verwertung von Fellen und Vorstandswahlen waren weitere Themen auf der Agenda der Versammlung. Einstimmig wurden Hans Wörmcke zum Vorsitzenden, Dr. Christian Schadendorf, Rainer Bonnhoff und Olaf Tonner zu Stellvertretern, Jens Duwe zum Schatzmeister, Simone Freyermuth zur Schriftführerin sowie Detlef Kleinwort und Winfried Schmidt zu Beisitzern gewählt.

Das Grußwort des Landrates Oliver Stolz

Chef der Kreisverwaltung betonte die Bedeutung der Jägerinnen und Jäger für die Gesellschaft

Hier geht´s zum Grußwort

 

Einen Tusch für die große Unterstützung: Die Jagdhornbläser bedankten sich mit einer Zugabe bei Landrat Oliver Stolz.

W. Diekmann und Vorsitzender nach der Ehrung

Wolfgang Diekmann (links) wurde für sein 29 Jahre langes Engagement in der Ausblidung der Jungjäger von KJS-Vorsitzendem Hans Wörmcke geehrt. Paul Siegert konnte leider nicht persönlich dabei sein, um die Auszeichnung für stolze 60 Jahre Mitgliedschaft entgegenzunehmen.

Trophäenauswahl

Vor der Versammlung konnte eine Auswahl Trophäen von den Hegeschauen in Augenschein genommen werden.

Vorsitzender Hans Wörmcke

Berichtete von wachsendem Arbeitsaufkommen, weshalb auch ein weiterer Stellvertreter in der Satzung verankert wurde: Vorsitzender Hans Wörmcke.

Veröffentlichung honorarfrei, Beleg erbeten

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

Text als PDF-Datei und Fotos zum Artikel

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